[POETENBLOG]
Das Wochenjournal eines Poeten

Dienstag, 11. November 2008

Über die Seele und die tote Materie

Nebst der Antiken Globalisierung gibt es eben auch noch eine etwas esoterischere Weltanschauung. So denken wir an den vorangehenden Blog anknüpfend weiter.

Als Kind ist man vollkommen, man hat das Gesicht, das die Natur einem gab, dann verliert man die Naivität, später dann auch die Fähigkeit zu Staunen, die Neugier und so bekommt man ein vom Leben gezeichnetes Gesicht. Zuletzt verliert man schliesslich noch die Freude und man hat dann das Gesicht, das man verdient. Das Leben geht nicht spurlos an einem vorbei, jede Falte und jede Narbe am Körper ist eine Trophäe über das Leben. Die Entwicklung der Menschheit jedoch verändert sich auch.

Die Natur erschafft nur Natürliches. Was der Mensch erschafft, ist sächlich oder eben menschlich. Je mehr die Menschen sich vom Natürlichen entfernen, desto mehr werden sie eben bloss menschlich. Je menschlicher wir werden, je unnatürlicher werden wir folge dessen. Ob das eine gute Entwicklung sei, ist die selbe Frage, wie die Frage nach dem sogenannten Guten im Menschen. Ich jedenfalls glaube eher an das Böse in ihm! Ein jüdisches Sprichwort besagt, dass jedes Wesen einen Samen des Guten in sich beherbergt; aber was bringt dieser Samen, wenn er auf unfruchtbarem Boden genährt wird. Die meisten Menschen sind einfach nur tote, unbeherzte Materie und um sich ihr Dasein zu beleben, sind sie eben geistlos und frei von Witz und Charme. Es gibt eben nicht nur junge und alte Seelen, sondern auch grosse und kleine. Wer hasst, Krieg anzettelt oder betrügt, der hat – wenn überhaupt – eine sehr kleine Seele. Ich rede nicht nur von Kriegern und Mördern, sondern auch von Rufmördern, Neidern und Lügnern. Die Seele allein ist noch kein Garant für das Gute im Menschen. Hasserfüllte Menschen, die wegen ihrer Seelenlosigkeit alle anderen Menschen in ihren Abgrund ziehen wollen, in ihren eigenen persönlichen Schlund des Hasses, um sich selbst besser zu fühlen, sind eben menschlich und nicht (mehr) natürlich. Wer sich zu Lebzeiten nur mit gut-beseelten Menschen umgibt, der wird selig und seine Seele ist versüsst; von den anderen kann man nicht mehr erwarten als Sauerstoffe in Form ihres eigenen Grams, der die Seele verbittert. Gute und grosse Seelen sind musisch und emotional; sie helfen, wenn sie können und sie lieben!

Menschlich ist, dass man zu dumm, zu faul oder zu blind wird, um die wahren Dinge des Lebens zu erkennen. Alles ist so kopflastig geworden und somit auch sehr trostlos. Wer immer nur denkt, der ist nicht beseelt, sondern der funktioniert bloss noch. Ich bin aber nicht verdrossen; ich liebe das Leben, ich liebe die Menschen und ich liebe vor allem Frauen, die zu meiner Seele passen. Die Seele ist das einzige Ewige und der Körper vergänglich. Deshalb ist es wichtig, dass man auf seine Seele achtet, sie und die Liebe sind die beherztesten Gaben des Lebens. Man muss die Seele streicheln, statt ficken, man muss sie hegen, statt verdorren zu lassen, man muss sie zurück zu den Wurzeln führen, statt sie zu Menschen zu machen und man muss sie unterhalten, statt sie zu prostituieren. Das Musische ist es, was die Seele beflügelt. Die Wesen, die dieses Leben auskosten, sind die Kinder und die Tiere. Niemand ist so musisch wie Kinder; sie spielen Theater, sie zeichnen, sie singen, sie hören Musik, sie basteln, sie lachen, sie staunen und sie erfreuen sich über jede Begebenheit, welche die Natur ihnen schenkt. Nur natürliche Menschen können das. Nur musische Menschen. Nur beseelte Menschen. Nur gute Menschen. Obschon ich manchmal immer noch wie ein Kind bin im Inneren meines Herzens, macht es doch so oft bloss den Eindruck, da Humor ein guter Begleiter ist, wenn es um die Wahrheit geht, vielleicht auch, weil ich staunen kann, neugierig bin und Phantasie habe. Kinder haben ihre Phantasie noch nicht verloren und sie träumen noch davon, fliegen zu können – und meine letzten Worte mögen sein: „My soul is flying now!“

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